{"id":12969,"date":"2024-12-17T14:45:15","date_gmt":"2024-12-17T14:45:15","guid":{"rendered":"https:\/\/osapiens.com\/de\/?p=12969"},"modified":"2024-12-17T14:45:17","modified_gmt":"2024-12-17T14:45:17","slug":"transparenz-statt-entwaldung-die-zukunft-von-palmoel-mit-der-eudr","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/osapiens.com\/de\/blog\/transparenz-statt-entwaldung-die-zukunft-von-palmoel-mit-der-eudr\/","title":{"rendered":"Transparenz statt Entwaldung: Die Zukunft von Palm\u00f6l mit der EUDR"},"content":{"rendered":"\n
Es ist hitzebest\u00e4ndig, bei Raumtemperatur geschmeidig fest, ganzj\u00e4hrig verf\u00fcgbar und g\u00fcnstig – die Rede ist von Palm\u00f6l. Der vielerlei kritisierte und umstrittene Rohstoff ist in etwa jedem zweitem Supermarktprodukt enthalten, beispielsweise in Schokoladenaufstrichen, Cremes, Waschmitteln, Lippenstiften und Keksen. J\u00e4hrlich werden rund 77 Millionen Tonnen des \u00d6ls produziert<\/a>, 85% davon in S\u00fcdostasien. Das Problem ist jedoch der Anbau, der zur gro\u00dffl\u00e4chigen, teils illegalen Abholzung des Regenwaldes beitr\u00e4gt. Produkte, die Palm\u00f6l enthalten, fallen daher unter die EU-Verordnung zur entwaldungsfreien Lieferkette (EU Deforestation Regulation, EUDR). <\/p>\n\n\n\n Diese verpflichtet betroffene Unternehmen<\/a>, sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht auf abgeholzten Fl\u00e4chen angebaut wurden. Die Regulierung forciert damit nachhaltige Beschaffungspraktiken und Ma\u00dfnahmen zur R\u00fcckverfolgbarkeit der Produkte. Die EU will mithilfe dieser Regulierung die Transparenz in der Produktion f\u00f6rdern und die Abholzung des Regenwaldes eingrenzen. <\/p>\n\n\n\n Die \u00d6lpalme ist eine tropische Pflanzenart, <\/strong>die <\/strong>bei hohen Niederschlagsmengen, ausreichender Sonneneinstrahlung und feuchten Bedingungen gedeiht. Deshalb liegen die besten Anbaugebiete rund um den \u00c4quator in L\u00e4ndern in Afrika, S\u00fcdamerika und S\u00fcdostasien. <\/p>\n\n\n\n Zwischen 1970 und 2020 ist die Produktion von Palm\u00f6l weltweit um den Faktor 40 von 2 Millionen auf 80 Millionen Tonnen gestiegen. Indonesien und Malaysia dominieren den Weltmarkt. Hier befinden sich etwa 70 % der weltweiten Anbaufl\u00e4che mit insgesamt ca. 19 Millionen Hektar. Sie exportieren gro\u00dfe Teile ihres Palm\u00f6ls, w\u00e4hrend Afrika und S\u00fcdamerika prim\u00e4r f\u00fcr den lokalen Markt produzieren. <\/p>\n\n\n\n Die Palm\u00f6lproduktion hat zugenommen, um die steigende Nachfrage nach Pflanzen\u00f6len zu decken. Mit der steigenden Nachfrage wachsen auch die \u00f6kologischen und sozialen Probleme: Durch die Abholzung des Regenwaldes verlieren bedrohte Tierarten wie der Orang-Utan, der zum Beispiel auf Borneo heimisch ist, ihren Lebensraum. Eine Studie<\/a> zeigt, dass seit 1973 mehr als 30 % der Regenw\u00e4lder Borneos zerst\u00f6rt wurden \u2013 vor allem durch Br\u00e4nde, Abholzung und die Ausweitung von Plantagen. Au\u00dferdem setzen Brandrodung der W\u00e4lder und Trockenlegung der Gew\u00e4sser gro\u00dfe Mengen Kohlendioxid frei und f\u00f6rdern so den Klimawandel. Der Gro\u00dfteil der \u00d6lpalmen wird in Monokulturen angebaut. Die Problematik bei Monokulturen ist jedoch, dass sie die Biodiversit\u00e4t erheblich reduzieren, den Boden auslaugen und langfristig das \u00d6kosystem destabilisieren. <\/p>\n\n\n\n Neben den \u00f6kologischen Herausforderungen gibt es auch oft soziale Probleme<\/a>, die mit der Palm\u00f6lproduktion in Verbindung stehen: Menschenrechtsverletzungen, schlechte Arbeitsbedingungen auf den Plantagen und Landkonflikte sind in einigen produzierenden L\u00e4ndern verbreitet. Andererseits ist nicht au\u00dfer Acht zu lassen, dass die Palm\u00f6lproduktion f\u00fcr viele (Klein-)Bauern eine wichtige \u2013 oder teils einzige – Einkommensquelle darstellt. <\/p>\n\n\n\n Die EUDR steht im Einklang mit der umfassenderen EU-Strategie zum Schutz der W\u00e4lder weltweit und bildet den politischen Rahmen zur Bek\u00e4mpfung der Umweltauswirkungen durch Entwaldung. Die Regulierung ist Teil des EU Green Deals. <\/p>\n\n\n\n Die Regulierung beeinflusst die gesamte Lieferkette, von der \u00d6lpalme bis hin zum fertigen Produkt im Supermarkt. Alle Produkte, die den Rohstoff enthalten und auf dem europ\u00e4ischen Markt gehandelt werden, m\u00fcssen nachweislich frei von Entwaldung sein. Das bedeutet, dass kein Wald gerodet oder in eine Monokultur umgewandelt werden durfte (Stichtag 31. Dezember 2020), um den Rohstoff anzubauen. Zudem soll mit der EU-Verordnung sichergestellt werden, dass auch soziale Vorschriften eingehalten werden. So darf in der gesamten Wertsch\u00f6pfungskette keine Kinderarbeit vorkommen, und es m\u00fcssen faire Arbeitsbedingungen sowie angemessene L\u00f6hne f\u00fcr alle Besch\u00e4ftigten gew\u00e4hrleistet werden. <\/p>\n\n\n\n Die Unternehmen, die den Rohstoff oder Produkte mit Palm\u00f6l handeln, m\u00fcssen diese Aspekte nachweisen und einen Bericht zur Sorgfaltspflicht erstellen. Ein zentraler Bestandteil der EUDR Sorgfaltspflichtserkl\u00e4rung ist die Risikoanalyse. Dabei wird das Risiko von Entwaldung und Verst\u00f6\u00dfen gegen soziale Standards anhand verschiedener Lieferantendaten zur Lieferkette und Produktionsbedingungen sowie durch die Auswertung von Satellitendaten der Anbaugebiete ermittelt. Hierzu m\u00fcssen Unternehmen die Geodaten der Anbaufl\u00e4che angeben. Diese Risikoanalyse bringt f\u00fcr viele Unternehmen erhebliche Herausforderungen mit sich, da die enorme Datenmenge, die erfasst und ausgewertet werden muss, manuell kaum handhabbar ist. <\/p>\n\n\n\n Etwa 75% des Palm\u00f6ls werden direkt oder indirekt in der Produktion von Nahrungsmitteln <\/strong>eingesetzt. So findet sich der Rohstoff beispielsweise in Margarine, Schokolade, Pizza, Brot, Speise\u00f6l oder Wurstwaren. Unternehmen, die diese Produkte herstellen und handeln m\u00fcssen die EUDR einhalten, ebenso wie Unternehmen in der Futtermittelproduktion f\u00fcr Gefl\u00fcgel, Schweine oder Rinder (Im \u00dcbrigen ist auch Rind einer der Rohstoffe, der von der EUDR eingeschlossen wird). <\/p>\n\n\n\n Auch im Industrie- und Konsumg\u00fcterbereich<\/strong> wird Palm\u00f6l zur Zubereitung von Seifen, Waschmitteln, Kosmetika oder Reinigungsmitteln genutzt. Auch bei der Fertigung von Fl\u00fcssigkeiten f\u00fcr E-Zigaretten, Kunststoffen, Farben oder Lacken wird Palm\u00f6l h\u00e4ufig verwendet. <\/p>\n\n\n\n Rund 65 Prozent des in die EU importierten Palm\u00f6ls wird im Energiesektor <\/strong>verwertet. In Deutschland wird Palm\u00f6l vor allem im Bereich Bioenergie eingesetzt. Diese umfasst beispielsweise Biokraftstoffe f\u00fcr Verkehr, Strom oder W\u00e4rme.<\/p>\n\n\n\n Neben der Produktion r\u00fcckt auch der bewusste Konsum von Palm\u00f6l immer mehr in den Fokus. Eine Reduzierung des Palm\u00f6lverbrauchs in S\u00fc\u00dfwaren, Fertigprodukten und Fleisch k\u00f6nnte einen wichtigen Beitrag leisten. <\/p>\n\n\n\n Eine nachhaltigere Palm\u00f6lproduktion l\u00e4sst sich durch effizientere Anbaumethoden und eine bessere Nutzung der Anbaufl\u00e4chen erreichen. H\u00f6here Ernteertr\u00e4ge und verantwortungsvoll ausgew\u00e4hlte Anbaufl\u00e4chen sind entscheidende Ans\u00e4tze. <\/p>\n\n\n\n Die EUDR stellt Unternehmen, die mit Palm\u00f6l und anderen Rohstoffen handeln, vor enorme Herausforderungen. Die Anforderungen sind klar: Um sicherzustellen, dass kein Palm\u00f6l mit Entwaldungsrisiko auf den europ\u00e4ischen Markt gelangt, m\u00fcssen Unternehmen umfassende Risikoanalysen durchf\u00fchren und eine l\u00fcckenlose R\u00fcckverfolgbarkeit entlang der Lieferkette gew\u00e4hrleisten. Eine Aufgabe, die ohne digitale Unterst\u00fctzung kaum zu bew\u00e4ltigen ist. Hier kommt die osapiens HUB for EUDR<\/a>-L\u00f6sung ins Spiel. <\/p>\n\n\n\n Mit der cloudbasierten osapiens HUB for EUDR-L\u00f6sung erhalten Unternehmen ein leistungsstarkes Werkzeug, das die Einhaltung der EUDR deutlich vereinfacht. Mithilfe von KI-gest\u00fctzten Methoden wird der manuelle Aufwand f\u00fcr Risikoanalysen und das Risikomanagement drastisch reduziert. Lieferantendaten und Satellitenbilder werden zentral gesammelt und automatisiert ausgewertet, wodurch die R\u00fcckverfolgbarkeit entlang der Lieferkette nicht nur vereinfacht, sondern auch beschleunigt wird. Unternehmen profitieren von einer effizienteren Datenverwaltung, minimierten Risiken und einer transparenten Lieferkette \u2013 die ideale Grundlage f\u00fcr rechtskonforme und nachhaltige Gesch\u00e4ftsprozesse. <\/p>\n\n\n\n Der osapiens HUB ist weit mehr als nur eine Plattforml\u00f6sung \u2013 er ist das zentrale Werkzeug f\u00fcr Unternehmen, die sich den Herausforderungen der EUDR und weiterer ESG-Vorgaben stellen m\u00f6chten. Mit seinen vielseitigen Modulen bietet der HUB eine effiziente M\u00f6glichkeit, verschiedene regulatorische Anforderungen geb\u00fcndelt und zentral zu managen. <\/p>\n\n\n\n Doch der osapiens HUB kann noch mehr: Er hilft Unternehmen, ihre Datenverwaltung zu optimieren, f\u00fcr Transparenz in der Lieferkette zu sorgen und zeitaufwendige Prozesse zu automatisieren. So wird die Einhaltung von EUDR-Vorgaben nicht nur einfacher, sondern auch nachhaltiger. Ein besonderer Vorteil: Die Plattform erlaubt es, bereits gesammelte Daten aus einer L\u00f6sung m\u00fchelos in andere Module zu integrieren \u2013 eine Funktion, die nicht nur Synergien schafft, sondern echte Mehrwerte f\u00fcr Unternehmen bietet. <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Es ist hitzebest\u00e4ndig, bei Raumtemperatur geschmeidig fest, ganzj\u00e4hrig verf\u00fcgbar und g\u00fcnstig – die Rede ist von Palm\u00f6l. Der vielerlei kritisierte und umstrittene Rohstoff ist in etwa jedem zweitem Supermarktprodukt enthalten, beispielsweise in Schokoladenaufstrichen, Cremes, Waschmitteln, Lippenstiften und Keksen. J\u00e4hrlich werden rund 77 Millionen Tonnen des \u00d6ls produziert, 85% davon in S\u00fcdostasien. Das Problem ist jedoch der Anbau, der zur gro\u00dffl\u00e4chigen, … <\/p>\nNachhaltigkeitsprobleme im Palm\u00f6lsektor<\/h3>\n\n\n\n
Die EUDR und der Green Deal: Neue Anforderungen f\u00fcr die Lieferkette von Palm\u00f6l<\/h2>\n\n\n\n
Vielseitiger Rohstoff: Palm\u00f6l und seine Rolle in Lebensmitteln, Konsumg\u00fctern und Bioenergie<\/h2>\n\n\n\n
Die Zukunft der Palm\u00f6lproduktion und nachhaltige Entwicklung<\/h2>\n\n\n\n
Effiziente Unterst\u00fctzung durch die osapiens HUB for EUDR-L\u00f6sung<\/h2>\n\n\n\n