{"id":5565,"date":"2024-06-04T13:12:20","date_gmt":"2024-06-04T13:12:20","guid":{"rendered":"https:\/\/osapiens.com\/de\/?p=5565"},"modified":"2024-12-02T15:59:13","modified_gmt":"2024-12-02T15:59:13","slug":"eu-entwaldungsverordnung-medizinbranche","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/osapiens.com\/de\/blog\/eu-entwaldungsverordnung-medizinbranche\/","title":{"rendered":"Die EU-Entwaldungsverordnung und ihre Auswirkungen auf die Gesundheitsbranche"},"content":{"rendered":"\n
In medizinischen und pharmazeutischen Produkten k\u00f6nnen Rohstoffe, wie Kautschuk, Palm\u00f6l oder Holz verarbeitet sein. Zu finden sind diese beispielsweise in Cellulose f\u00fcr Saugunterlagen oder Latexhandschuhen. Das Problem dabei: diese Rohstoffe werden oftmals in entwaldeten Gebieten angebaut, das eine Gefahr f\u00fcr Umwelt und Lebewesen darstellt.<\/p>\n\n\n\n
Die fortschreitende Entwaldung und ihre negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt sind l\u00e4ngst kein Geheimnis mehr. Aktuell werden Rohstoffe f\u00fcr allt\u00e4gliche Produkte h\u00e4ufig in entwaldeten Gebieten angebaut, das hei\u00dft, dass eine Wald- oder wald\u00e4hnliche Fl\u00e4che, beispielsweise in ein Feld, <\/a>umgewandelt wird. Das stellt sowohl eine Bedrohung f\u00fcr den Lebensraum verschiedener Tier- und Pflanzenarten dar als auch f\u00fcr einige Menschengruppen und die Biodiversit\u00e4t im Allgemeinen. <\/p>\n\n\n\n Mit der EU-Regulierung zur entwaldungsfreien Lieferkette (EUDR, EU Deforestation Regulation) soll diesem Trend entgegengewirkt werden. Unternehmen, die mit bestimmten Produkten arbeiten, diese handeln oder weiterverarbeiten, m\u00fcssen nachweisen aus welchen Gebieten die Rohstoffe stammen. Diese Regulierung bezieht sich auf den Handel mit den folgenden Produkten und einem Gro\u00dfteil ihrer Folgeprodukte: Kaffee, Kakao, Rinder, Kautschuk, Holz, Soja und Palm\u00f6l. Es folgt ein Einblick, warum die Regulierung auch medizinische und pharmazeutische Unternehmen betreffen kann.<\/p>\n\n\n\n Es gilt zwei Aspekte im Kopf zu behalten, bei genauerer Betrachtung der EUDR-Regulierung. Zum einen unterliegen nicht nur die sieben genannten Rohstoffe der EU-Regulierung, sondern auch bestimmte, aber nicht alle, Folgeprodukte. Eine genaue Auflistung der betroffenen Produkte findet sich in Anhang I der EUDR-Regulierung<\/a>. Der zweite Aspekt ist, ob die produzierenden Unternehmen der Regulierung unterliegen, weil sie eine bestimmte Unternehmensgr\u00f6\u00dfe und einen bestimmten Umsatz im europ\u00e4ischen Markt haben. Eine \u00dcbersicht, welche Unternehmen die EUDR erf\u00fcllen m\u00fcssen, findet sich auf der osapiens HUB for EUDR-Produktseite.\u00a0<\/p>\n\n\n\n Latexhandschuhe und Saugunterlagen geh\u00f6ren zu den am h\u00e4ufigsten verwendeten Produkten im medizinischen Bereich. Da sie in der Regel aus Naturkautschuk bzw. Zellulose (Holz) hergestellt werden, fallen sie unter die EUDR-Verordnung. Gleiches gilt f\u00fcr einige Einwegprodukte im OP-Bereich, wie z.B. OP-Kittel, Hauben und Masken, die ebenfalls aus Zellulose hergestellt werden. Das Unternehmen, das mit diesen Produkten handelt, sie herstellt, importiert oder exportiert, f\u00e4llt mit hoher Wahrscheinlichkeit unter die EU-Verordnung.<\/p>\n\n\n\n Die EUDR-Regulierung betrifft zwar die sieben genannten Rohstoffe, aber nicht zwingend jedes Produkt, das diese Rohstoffe beinhaltet und auch nicht jedes Unternehmen, das diese Produkte nutzt oder kauft. Das h\u00e4ngt beispielsweise davon ab, ob mit dem Produkt gehandelt oder es \u201cverbraucht\u201d wird, wie Druckerpapier im B\u00fcro oder Seife auf der Mitarbeitendentoilette beispielsweise. Trotzdem ist es sinnvoll einen Blick auf die Produkte zu werfen, in denen die Rohstoffe verwendet wurden, um im zweiten Schritt zu kl\u00e4ren: Unterliegt mein Unternehmen mit diesem Produkt der EUDR?<\/p>\n\n\n\n Kautschuk<\/a> ist von den EUDR betroffenen Rohstoffen wohl der, der in den meisten medizinischen und pharmazeutischen Produkten zu finden ist. Es handelt sich dabei um einen vielseitigen Rohstoff, der beispielsweise in den oben genannten Latexhandschuhen oder Kathetern und medizinischen Ballons vorkommen kann. Er kann auch in Schl\u00e4uchen f\u00fcr Infusionen oder Beatmungsger\u00e4te oder bei der Blutentnahme, in Pflastern oder sogar in Gummimembranen f\u00fcr Kunstherzen verarbeitet sein. In einigen Matratzen der Krankenhausbetten oder im Gummi von Rollstuhlreifen, beispielsweise, kann auch Kautschuk enthalten sein. Der vielseitige Einsatz und die steigende Nachfrage nach Kautschuk k\u00f6nnen dazu f\u00fchren, dass Waldfl\u00e4chen weiter entwaldet und in Kautschukplantagen umgewandelt werden. Eine Alternative zu Naturkautschuk in den Produkten ist oft Silikon. Diese sind dann nicht von der EUDR betroffen<\/p>\n\n\n\n Palm\u00f6l ist einer der Haupttreiber der weltweiten Entwaldung. Dass Palm\u00f6l beispielsweise in einigen Haselnuss-Aufstrichen verarbeitet ist, ist mittlerweile wohl weitestgehend bekannt. Der Rohstoff findet sich jedoch auch in einigen Produkten der Gesundheitsbranche wieder, zum Beispiel in glycerinhaltigen Medikamenten, die auf Palm\u00f6lbasis hergestellt werden, oder in Wundauflagen und Pflastern. Palm\u00f6l kann sonst auch in Handdesinfektion verarbeitet sein oder in Seifen, Shampoos, Salben oder Creme. Gerade hier gilt es zu unterscheiden, ob mit den entsprechenden Produkten gehandelt wird (dann unterliegen sie der EUDR) oder ob sie weder weiterverarbeitet noch gehandelt werden (dann unterliegen sie nicht der EUDR).<\/p>\n\n\n\n Dass Holz<\/a> als Produkt problematisch sein kann, liegt nahe, wenn es um entwaldungsfreie Lieferketten geht. In der Gesundheitsbranche sind Holzprodukte und verarbeitetes Holz immer wieder anzutreffen, beispielsweise kann es in Zungenspateln oder Tupfern verarbeitet sein sowie in Inkontinenzunterlagen aus Zellstoff. Auch bei Holzm\u00f6beln oder Bettgestellen gilt es in Bezug auf die Regulierung im ersten Schritt zu kl\u00e4ren: Stellt das Unternehmen die M\u00f6bel her und verkauft sie weiter (potenziell EUDR-pflichtig) oder kauft das Unternehmen die M\u00f6bel f\u00fcr die eigene Raumausstattung (nicht EUDR-pflichtig)?<\/p>\n\n\n\n Auch die Rohstoffe Soja, Kaffee und Rind geh\u00f6ren zu den EUDR-relevanten Produkten, wobei hier deutlich wird, dass nicht alle Folgeprodukte der Rohstoffe der EU-Regulierung zur entwaldungsfreien Lieferkette unterliegen. So sind weder Tofu noch Sojamilch und Sojajoghurt von der EUDR betroffene Produkte. Diese Produkte, genauso wie Kaffee und Fleisch, sind seltener in pharmazeutischen Produkten enthalten. Einige Arzneimittel werden mit Rindergelatine hergestellt, doch auch hier gilt zu pr\u00fcfen: Handelt das Unternehmen in jeglicher Weise mit den Medikamenten (EUDR-pflichtig) oder nicht?<\/p>\n\n\n\n Mit der Umsetzung der EUDR m\u00fcssen Unternehmen, die mit einem dieser Rohstoffe oder daraus hergestellten Folgeprodukten handeln, nachweisen, ob der Rohstoff aus einem entwaldeten Gebiet stammt.<\/p>\n\n\n\n Eine der gr\u00f6\u00dften Herausforderungen der EUDR ist die Komplexit\u00e4t und die gro\u00dfe Menge an Daten, die f\u00fcr die Umsetzung erforderlich sind. Um dieser gerecht zu werden, m\u00fcssen betroffene Unternehmen ihre Methoden zur Beschaffung, Verarbeitung, Analyse und Verwaltung von Daten neu \u00fcberdenken. Eine Softwarel\u00f6sung, die diese Prozesse digitalisiert und automatisiert, ist f\u00fcr die rechtzeitige und einfache Einhaltung der Regulierung unerl\u00e4sslich: osapiens HUB for EUDR<\/a>.<\/p>\n\n\n\n Diese ganzheitliche Softwarel\u00f6sung bildet alle relevanten Aspekte der EUDR ab und sorgt f\u00fcr eine effiziente und vor allem rechtskonforme Einhaltung. Die Software-as-a-Service (SaaS) L\u00f6sung von osapiens, der osapiens HUB, ist hierf\u00fcr ideal geeignet. Dieser bietet eine Plattform, auf der L\u00f6sungen sowohl f\u00fcr Due Diligence Regulierungen wie f\u00fcr das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Deutschland, als auch f\u00fcr die EUDR eingebunden sind. Hierbei sind Aspekte entlang der gesamten Lieferkette inkludiert und alle Stakeholder ber\u00fccksichtigt. Diese langj\u00e4hrige Erfahrung und Praxiserprobung der L\u00f6sung in den verschiedensten Unternehmen und Branchen garantiert eine effiziente und rechtskonforme Implementierung der Regulierung zur entwaldungsfreien Lieferkette in die Unternehmensstrategie.<\/p>\n\n\n\n Bei der Umsetzung einer Regulierung formt Compliance einen zentralen Punkt. Daher arbeitet osapiens eng mit der Anwaltskanzlei Graf von Westphalen zusammen. Die Rechtsexperten haben sich auf die rechtlichen Aspekte der Nachhaltigkeitsberichterstattung spezialisiert, um ein H\u00f6chstma\u00df an Rechtssicherheit zu gew\u00e4hrleisten.<\/p>\n\n\n\n Ebenfalls zentral ist die Kompatibilit\u00e4t der Software mit den von der EU bereitgestellten IT-Systemen, wie beispielsweise dem Informationssystem (IS), das alle Sorgfaltserkl\u00e4rungen enth\u00e4lt oder die Single-Window-Umgebung der EU, die unter anderem f\u00fcr den Zollinformationsaustausch in Echtzeit genutzt wird.<\/p>\n\n\n\nEUDR betroffene Produkte in der Medizin<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
EUDR-pflichtig: Latexhandschuhe, Saugunterlagen und OP-Material<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Welche Produkte noch betroffen sein k\u00f6nnten<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Kautschuk in der Medizin<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Palm\u00f6l im Gesundheitswesen<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Holz in medizinischen und pharmazeutischen Produkten<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Soja, Rinder und Kaffee in der Medizin<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Richtige Vorbereitung auf die EUDR<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Rechtskonforme Implementierung<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
All in one Plattform: osapiens HUB<\/strong><\/h2>\n\n\n\n