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Jessica Hollfelder
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Über Jahre hinweg konzentrierten sich die EU-Vorschriften für Verpackungen vor allem auf Abfallmanagement und Recyclingsysteme. Unternehmen meldeten Verpackungsmengen, entrichteten Gebühren und orientierten sich an nationalen Vorgaben. Mit der kommenden Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) ändert sich dieser Ansatz grundlegend. Verpackungen werden künftig als regulierte Produkte behandelt, die klar definierte Anforderungen erfüllen müssen, bevor sie auf den EU-Markt gebracht werden dürfen.
Diese Veränderung ist weitreichend, denn die PPWR beschränkt sich nicht auf die Aktualisierung bestehender Regeln. Sie verändert grundlegend, wie Verpackungen verstanden, gesteuert und überwacht werden. Betroffene Unternehmen benötigen künftig belastbare Daten, deutlich mehr Transparenz und robuste interne Prozesse, um sich wirksam an die neuen Anforderungen anzupassen.
Die wichtigste Veränderung ist einfach: Verpackungen werden künftig als eigenständige Produktkategorie reguliert. Damit unterliegen sie spezifischen, EU-weit geltenden Anforderungen vergleichbar mit heutigen Vorgaben für Elektrogeräte oder Batterien.
Die PPWR führt mehrere zentrale Neuerungen ein:
Mit diesem neuen Ansatz wird Verpackung nicht länger nur als Kostenfaktor oder Marketinginstrument betrachtet. Sie muss künftig dokumentiert, geprüft und kontinuierlich überwacht werden, um die Anforderungen der EU-Compliance zu erfüllen.
Es gibt mehrere Gründe, warum die EU beschlossen hat, die Regulierung von Verpackungen und Verpackungsabfällen grundlegend zu ändern:
Durch die Neuausrichtung der Verpackungsregulierung verfolgt die EU das Ziel, Recycling zu verbessern, Verpackungsabfälle zu reduzieren und einen faireren Binnenmarkt für alle Mitgliedstaaten zu schaffen.
Die PPWR ist eine umfassende EU-Verordnung, die Anforderungen an Verpackungsdesign, Materialien, Kennzeichnung, Recyclingfähigkeit und Abfallmanagement festlegt. Während einige Vorgaben unmittelbar gelten, treten andere schrittweise in den kommenden Jahren in Kraft. Weitere technische Details werden im Zuge der Umsetzung über delegierte Rechtsakte konkretisiert.
Die PPWR sieht keinen einzelnen Stichtag vor. Stattdessen handelt es sich um einen gestuften Prozess, der sich über mehrere Jahre hinweg entwickelt. Der regulatorische Rahmen konzentriert sich dabei auf drei zentrale Bereiche: unmittelbar geltende Compliance-Anforderungen, Pflichten zu Design und Kennzeichnung sowie Vorgaben zur Recyclingfähigkeit.
Die drei zentralen Meilensteine sind:
Diese Fristen erfordern ein frühzeitiges Handeln. Um die Anforderungen zu erfüllen, benötigen Unternehmen in der Regel lange Planungszyklen, insbesondere bei Designanpassungen und Änderungen in der Lieferkette.
Die PPWR betrifft nahezu jedes Unternehmen, das verpackte Waren in der EU herstellt, vertreibt oder importiert. Dazu zählen Verpackungshersteller, Markenunternehmen, Händler, Lebensmittel- und Getränkeproduzenten, E-Commerce-Unternehmen sowie Logistikdienstleister. Unternehmen mit komplexen Verpackungssystemen oder besonders hohen Sicherheitsanforderungen stehen dabei vor den größten Compliance-Herausforderungen.
Die Verordnung geht deutlich über frühere Verpackungsvorschriften hinaus. Sie beeinflusst nicht nur Material- und Designentscheidungen, sondern auch Unternehmensstrategie, operative Prozesse und das Datenmanagement über die gesamte Organisation hinweg.
Die PPWR stellt einen tiefgreifenden regulatorischen Wandel dar und erfordert ein grundsätzlich neues Verständnis von Verpackung. Unternehmen benötigen einen langfristigen Ansatz, der auf klaren Strukturen und geteilten Verantwortlichkeiten basiert. Zentrale Maßnahmen sind:
Unternehmen, die frühzeitig handeln, können den Arbeitsaufwand besser verteilen, Risiken reduzieren und sich gezielt auf künftige Änderungen der PPWR vorbereiten. Der osapiens PPWR Guide bietet hierfür einen strukturierten Rahmen, um Compliance-Lücken und Stärken zu bewerten und die nächsten Schritte zur regulatorischen Vorbereitung zu priorisieren.
Der osapiens HUB for Product Compliance bietet Unternehmen eine klare Orientierung entlang des gesamten PPWR-Umsetzungsprozesses. Die Lösung bündelt alle verpackungsrelevanten Daten zentral an einem Ort, verfolgt regulatorische Anforderungen und strukturiert die tägliche Compliance-Arbeit auch dann, wenn sich Vorgaben weiterentwickeln. Durch intelligente Automatisierung und stets aktuelle Inhalte erhalten Teams die notwendige Transparenz und Sicherheit, um Compliance-Anforderungen zuverlässig zu erfüllen, Risiken zu reduzieren und PPWR-Vorgaben schnell und gezielt umzusetzen.