- BAFA-Präsident Torsten Safarik: „Starke Unternehmen und starke Menschenrechte gehören zusammen.“
- Nach knapp drei Monaten: Wo stehen deutsche Unternehmen in Sachen Lieferkettengesetz?
- Hoher Informationsbedarf beim ‚LkSG Praxistag‘ des Mannheimer Softwareunternehmens osapiens
Risikomanagement, Lieferantenüberwachung, Beschwerdeverfahren und neue Handreichungen des BAFA: Das Lieferkettengesetz (LkSG) beschäftigt weiterhin deutsche Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, die von der ersten Welle des Gesetzes betroffen sind.
Seit knapp drei Monaten sind sie jetzt verpflichtet, ihrer Verantwortung in der Lieferkette durch die Umsetzung der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten nachzukommen.
Dass dabei der Gesprächs- und Informationsbedarf der betroffenen Abteilungen Logistik, Einkauf, Compliance, CSR oder Recht in deutschen Unternehmen nach wie vor sehr hoch ist, zeigte sich beim gestrigen ‚LkSG Praxistag‘, den das Mannheimer Softwareunternehmen osapiens unter Teilnahme von rund 200 Vertretern und Vertreterinnen aus deutschen Unternehmen unterschiedlichster Branchen veranstaltete.
Den Auftakt des ‚LkSG Praxistages‘ bildete ein Impulsvortrag des Präsidenten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Torsten Safarik, der sich für den weiteren intensiven Dialog zwischen Unternehmen und BAFA aussprach.
Das Leitmotiv des BAFA bei der Umsetzung des Lieferkettengesetzes ist: Starke Unternehmen und starke Menschenrechte gehören zusammen. Nur Unternehmen mit fairen, nachhaltigen und robusten Lieferketten sind starke Unternehmen, die Arbeitsplätze in Deutschland sichern und Wohlstand bringen. Dabei ist uns jedoch bewusst, dass wir Unternehmen nicht überfordern dürfen und stets die unternehmerischen Realitäten im Blick behalten müssen. Allerdings werden wir uns nicht mit reinen Willensbekundungen zufriedengeben. Wichtig ist, das Bemühen der Unternehmen ihren Sorgfaltspflichten nachzukommen, muss für uns nachvollziehbar sein. Hierzu schafft das BAFA klare Vorgaben, um die Verfahren für die Unternehmen effizient und schlank zu gestalten.Torsten Safarik, Präsident des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Es folgten zahlreiche Vorträge, Gesprächsrunden und Workshops zu Anforderungen und Herausforderungen des Lieferkettengesetzes, in denen sich die Anwesenden über ihre Erfahrungen und Einsichten aus der Praxis der letzten Monate austauschen und gemeinsam Synergien für mögliche Lösungsansätze entwickeln konnten. Rege diskutiert wurde in diesem Zusammenhang auch die ab 2024 in Kraft tretenden EU-Direktiven , die Corporate Sustainability Directive (CSRD) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDD), die in puncto Nachhaltigkeitsberichterstattung, Art und Umfang der von Unternehmen durchzuführenden Berichtspflichten noch einmal entscheidend erweitern.
Unternehmen sollten weiterhin den Fokus darauf legen, interdisziplinäres Arbeiten in den betroffenen Abteilungen zu fördern, Zuständigkeiten klar zu definieren und Prozesse neu zu gestalten. Vor allem beim Thema Datenerfassung und -konsolidierung können Unternehmen auf digitale Lösungen setzen, um diese neuen Prozesse effektiver umzusetzen. Letztendlich muss das Ziel sein, Standards zu etablieren, die mit ein paar Klicks schnell, einfach und rechtskonform Transparenz entlang von Lieferketten schaffen.Alberto Zamora, Co-founder & CEO, osapiens Holding GmbH
Weitere Learnings aus dem Austausch mit Fachkolleg:innen: Unternehmen, die 2024 unter das LkSG fallen, sollten jetzt zügig mit der Planung und Implementierung ihrer LkSG-Projekte starten. Firmen, die bereits unter das Gesetz fallen, sollten die Gesetzgebung weiter aufmerksam verfolgen und sich auf Änderungen und Erweiterungen des LkSG einstellen, um ggfs. Prozesse neu zu prüfen und anzupassen. Eine Vielzahl der anwesenden Unternehmen gaben an, während der Umsetzung ihrer LkSG-Projekte die Erkenntnis gewonnen zu haben, dass der Einsatz einer LkSG-Software angesichts der enormen Datenmengen viele Vorteile mit sich bringt.
osapiens hat bereits 2021 begonnen, in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Kunden und der renommierten Wirtschaftskanzlei Graf von Westphalen an einer digitalen Lösung zur einfachen, automatisierten, aber vor allem rechtskonformen Umsetzung des Lieferkettengesetzes zu arbeiten. Dazu wurde in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) zwischen Februar und September 2022 auch eine großangelegte Umfrage der von der ersten Welle des Gesetzes betroffenen Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Ziel war es, Bedarfe der Unternehmen zu ermitteln und maßgeschneiderte, digitale Lösungen anbieten zu können. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.
Der ‚LkSG Praxistag‘ ist bereits die dritte große Informationsveranstaltung des Softwareunternehmens osapiens für Unternehmen rund um das Thema ‚Lieferkettengesetz‘. Bereits am 20. Juni 2023 findet das nächste Event der Reihe in Mannheim statt.
Über osapiens
osapiens entwickelt innovative Software-as-a-Service-Lösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ESG-Anforderungen schnell, automatisiert und sicher umzusetzen. Den Kern bildet der osapiens HUB, eine KI-gestützte Cloudplattform, die Compliance und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette schafft.
Mit osapiens meistern Unternehmen sämtliche ESG-Herausforderungen: Sie identifizieren Risiken, setzen Berichtspflichten wie CSRD, EUDR und LkSG um und gestalten ihre operativen Prozesse langfristig effizienter und nachhaltiger.
osapiens wurde 2018 in Mannheim gegründet und bereits 2022 mit dem Deutschen Gründerpreis in der Kategorie “Aufsteiger” ausgezeichnet. Heute ist osapiens führender Anbieter für ESG-Softwarelösungen und arbeitet mit einem internationalen Team von über 350 Mitarbeitenden für mehr als 1.500 Kunden weltweit.
Christian Feuring
Externer KommunikationsmanagerWeiterlesen
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