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Jessica Hollfelder
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Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) setzt neue Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Europa. Unternehmen sind künftig verpflichtet, standardisierte und umfassendere Berichte über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu erstellen. Sie löst damit die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ab, die Unternehmen zuvor viel Spielraum ließ, wie und worüber sie berichten. Mit der Einführung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) schafft die CSRD klare Vorgaben, die Transparenz und Vergleichbarkeit sicherstellen sollen. Ziel ist es, Unternehmen zu einem stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit zu verpflichten und gleichzeitig die Anforderungen von Investoren, Behörden und der Öffentlichkeit an verlässliche Informationen zu erfüllen.
Die ESRS bilden das Herzstück der neuen Berichterstattungspflicht. Sie wurden von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) entwickelt, um Unternehmen klare und einheitliche Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu geben. Die klare Struktur der Standards ermöglicht es Unternehmen, Nachhaltigkeitsdaten messbar und vergleichbar zu machen – eine zentrale Anforderung von Investoren und anderen Stakeholdern.
Die ESRS sind thematisch in vier Hauptgruppen unterteilt, die verschiedene Aspekte der Unternehmensführung und -verantwortung abdecken. Durch diese klare Struktur ermöglichen die ESRS Unternehmen, sowohl qualitative als auch quantitative Daten zu Nachhaltigkeitsaspekten systematisch zu erfassen und zu berichten. Dies ist nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben essenziell, sondern auch für die steigenden Erwartungen von Investoren und anderen Stakeholdern.
Diese Standards legen die zentralen Prinzipien und allgemeinen Anforderungen der Berichterstattung fest. Sie gelten für alle Unternehmen und bilden die Basis für alle weiteren ESRS-Themen.
In den ESRS 1 werden allgemeinen Rahmenbedingungen definiert, wie die nachhaltigkeitsbezogenen Informationen erstellt und dargestellt werden müssen. Die ESRS 2 beziehen sich auf unternehmensübergreifende, allgemeine Angaben, wie beispielsweise zu den Verantwortlichkeiten im Unternehmen.
Die Umweltstandards konzentrieren sich auf Themen wie Klimawandel, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, Umweltverschmutzung und den Schutz von Wasserressourcen. Jedes dieser Themen ist in spezifische Unterkategorien unterteilt, wie zum Beispiel CO₂-Emissionen oder Wasserverbrauch.
Dieser Bereich behandelt soziale Themen, die sowohl die eigene Belegschaft als auch externe Interessengruppen betreffen. Dazu zählen Arbeitskräfte in der Lieferkette, betroffene Gemeinschaften sowie Verbraucher und Endnutzer. Wichtige Themen sind Gleichberechtigung, faire Arbeitsbedingungen und der Einfluss des Unternehmens auf die Gesellschaft.
Die Governance-Standards beschäftigen sich mit den internen Richtlinien und der Führung eines Unternehmens. Dazu gehören ethische Standards, Integrität, Unternehmenspolitik und Risikomanagement. Sie definieren den Rahmen dafür, wie Unternehmen verantwortungsvoll und transparent geführt werden sollen.
Die ESRS sind so aufgebaut, dass Unternehmen die verschiedenen Aspekte ihrer Geschäftstätigkeit strukturiert analysieren können. Sie helfen, sowohl positive als auch negative Auswirkungen sowie finanzielle Chancen und Risiken zu identifizieren. Ziel ist es, einen umfassenden Nachhaltigkeitsstatus des Unternehmens aufzuzeigen und gleichzeitig die Transparenzanforderungen von Investoren und Stakeholdern zu erfüllen.
Die Berichterstattung über IROs – Impacts, Risks und Opportunities ist ein zentraler Bestandteil der European Sustainability Reporting Standards (ESRS).
IROs stehen für Impacts (Auswirkungen), Risks (Risiken) und Opportunities (Chancen). Kurz gesagt, es geht darum, welche Folgen die Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens haben können – sowohl für das Unternehmen selbst als auch für die Umwelt und die Gesellschaft.
Die IRO-Analyse ist komplex und erfordert nicht nur Zeit, sondern auch eine klare Methodik. Unternehmen müssen die für sie relevanten Auswirkungen, Risiken und Chancen individuell ermitteln und bewerten. Hierfür gibt es keine standardisierten IRO-Listen, die von den ESRS vorgegeben werden, aber eine digitale Lösung wie der osapiens HUB kann hier unterstützen. Nicht nur durch vordefinierte IRO-Bibliotheken, die den ersten Zugang zu den IROs erleichtern und für eine gute Startposition sorgen, sondern auch durch hinterlegte Methodiken und Berechnungen, die durch Automatisierung die Arbeit erleichtern.
Die Umsetzung der ESRS und die systematische Analyse von IROs stellen viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen.
Einige zentrale Herausforderungen sind:
Um diese Herausforderungen effizient zu bewältigen, setzen viele Unternehmen auf Softwarelösungen wie den osapiens HUB. Der osapiens HUB bietet:
Die Digitalisierung wird somit zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Umsetzung der CSRD und gleichzeitig strategische Vorteile zu sichern.
Die CSRD und die ESRS stellen Unternehmen vor Herausforderungen, bieten aber auch eine große Chance, ihre Nachhaltigkeitsstrategie neu auszurichten. Durch die strukturierte Analyse von IROs, den damit verbundenen wesentlichen Themen und Datenpunkten und eine standardisierte Berichterstattung können Unternehmen nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern auch Vertrauen und Transparenz bei ihren Stakeholdern schaffen.
Unternehmen, die heute in Digitalisierung und transparente Berichterstattung investieren, sichern sich Wettbewerbsvorteile und setzen ein klares Zeichen für Verantwortung. Letztlich geht es bei der CSRD nicht nur um Berichte, sondern um eine tiefgreifende Veränderung, wie Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft wahrnehmen. Wer diese Chance nutzt, legt den Grundstein für langfristigen Erfolg.