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Jessica Hollfelder
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Mit der EUDR, der Verordnung gegen Entwaldung, geht die Europäische Union einen konsequenten Schritt gegen die globale Abholzung. Mit dem 30. Dezember 2025 dürfen bestimmte Rohstoffe und ihre Folgeprodukte – Kakao, Kaffee, Soja, Palmöl, Rinder, Holz und Kautschuk – nur dann in der EU in Verkehr gebracht werden, wenn sie nachweislich nicht zu Entwaldung, also zum Beispiel Waldrohdung, in Verbindung stehen.
Die Anforderungen sind hoch: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte vollständig rückverfolgbar sind, bis zum Acker. Dazu gehört beispielsweise genaue Geokoordinaten, eine Risikoanalyse zur Herkunft und Entwaldungsgefahr sowie ein Due-Diligence-Statement (DDS) – vor Import oder Verkauf. Verstöße können zu hohen Bußgeldern, Importverboten und Reputationsschäden führen.
Besonders betroffen sind Großhändler und produzierende Unternehmen. Beide stehen vor der Aufgabe, ihre meist komplexen Lieferketten zu analysieren, zu dokumentieren und die Einhaltung der EUDR rechtskonform nachzuweisen. Wer jetzt auf eine automatisierte EUDR-Software setzt, schafft die Basis für eine reibungslose und rechtzeitige Compliance.
Großhändler nehmen im Rahmen der EUDR eine Schlüsselrolle ein: Als erste Instanz, die entwaldungsrelevante Rohstoffe wie Kakao, Kaffee oder Holz in die EU importiert, beginnt bei ihnen die gesetzlich geforderte Sorgfaltspflicht – mit klaren Anforderungen an Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Risikoanalyse.
Ein Beispiel: Ein Großhändler importiert Kakaopulver aus Ghana. Er verkauft es an Einzelhändler in Deutschland weiter. Obwohl er das Produkt nicht verändert, muss er sicherstellen, dass das Produkt entwaldungsfrei angebaut wurde, und ein entsprechendes DDS einreichen. Der Einzelhändler kann dieses DDS nutzen, muss sich aber aktiv vergewissern, dass die Informationen korrekt und vollständig sind.
Ein zentraler Aspekt bei der Risikoanalyse ist die Herkunft des importierten Produkts. Mit dem Benchmarking-System der EU werden alle Länder in unterschiedliche Risikokategorien eingestuft. In dem Blog „Was das EUDR-Benchmarking für Ihre Lieferkette bedeutet – und wie Sie jetzt reagieren sollten“ erfahren Sie genau, welche Risikoeinstufung ein Herkunftsland hat und wie Sie mit Mischchargen umgehen können.
Für Produzenten ist die Situation komplexer – insbesondere, wenn sie Rohstoffe importieren, weiterverarbeiten und anschließend verkaufen. Für sie gilt:
Ein Beispiel: Ein Hersteller importiert Holz aus Indonesien und verarbeitet es zu Gartenmöbeln. Vor dem Import muss er ein DDS für das Rohholz einreichen. Sobald das Holz verarbeitet wurde, muss er ein neues DDS für das fertige Möbelstück erstellen, das auf das ursprüngliche DDS verweist. Geht das Produkt an einen Onlinehändler, muss auch dieser ggf. ein eigenes DDS erstellen – ebenfalls mit Verweis auf das vorherige.
Sowohl Großhändler als auch Produzenten sind Teil derselben Lieferkette. Beide Rollen müssen sich mit denselben Grundanforderungen auseinandersetzen: Entwaldungsfreiheit, vollständige Rückverfolgbarkeit, korrekte Datenlage. Doch während Großhändler mit linearen Lieferbeziehungen arbeiten, sehen sich Produzenten mit einem komplexeren Netz aus Rohstoffströmen, Verarbeitungsschritten und Produktausleitungen konfrontiert.
Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
Aspekt | Großhändler | Produzenten |
Verarbeitung | Keine Verarbeitung – Produkte werden unverändert weiterverkauft | Rohstoffe werden verarbeitet (z. B. Holz → Möbel, Kakao → Schokolade) |
DDS erforderlich | Einmalig vor dem Import der Ware in die EU | Zweimal: vor Import und erneut vor dem Inverkehrbringen der verarbeiteten Ware |
Komplexität | Fokus liegt auf Herkunftsnachweisen, Risikoanalyse und DDS-Erstellung | Zusätzliche DDS bei jeder Produktkombination oder Verarbeitung notwendig |
Rückverfolgbarkeit | Herkunftsbezogen – bezieht sich auf importierte Rohware | Herkunfts- und Produktionsbezogen – inkl. interner Aggregation und Zuordnung |
Verantwortung | Bleibt beim Großhändler, auch wenn der Einzelhändler das DDS nutzt | Bleibt beim Produzenten, auch wenn weitere Akteure in der Kette beteiligt sind |
Unabhängig davon, ob Sie Großhändler oder Produzent sind – der osapiens HUB for EUDR deckt den gesamten Due-Diligence-Prozess automatisiert ab und passt sich flexibel an Ihre Rolle in der Lieferkette an.
Das Resultat: Weniger manueller Aufwand, volle Transparenz, jederzeit auditbereit – und Compliance als Wettbewerbsvorteil.
Händler und Produzenten, die jetzt in Transparenz investieren, sichern sich ihre Handlungsfähigkeit in einem neuen regulatorischen Umfeld – und leisten gleichzeitig einen Beitrag zu nachhaltiger, entwaldungsfreier Lieferkette.