Ab dem 30. Dezember 2025 verpflichtet die EUDR europäische Unternehmen, ihre Lieferketten entwaldungsfrei zu gestalten. Im Fokus der Verordnung stehen die Rohstoffe Kautschuk, Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Holz, Rinder sowie eine Reihe ihrer Folgeprodukte. Die Anforderungen der EUDR sind umfangreich, sodass unter anderem große Datenmengen erhoben, verarbeitet und aufbereitet werden müssen.
Da Qualität ein fester Bestandteil von Luxus ist, müssen die höchsten Standards auch in Bezug auf ökologische und soziale Kriterien gewährleistet werden. Luxusgüter haben meist durch qualitativ hochwertige Materialien, sorgfältige Verarbeitung und zeitloses Design eine überdurchschnittlich hohe Lebenszeit. Dadurch sind sie zwar schon nachhaltig, doch dieser Aspekt soll nicht nur auf die Langlebigkeit der Produkte zutreffen, sondern auch auf deren Herstellung, die verwendeten Materialien und die Lieferkette. Auch wenn dies bereits umgesetzt wird, fordern die ESG – Regulierungen Unternehmen dazu auf, diese Nachhaltigkeitsmaßnahmen transparent offenzulegen und nachzuweisen.
Luxus bedeutet nicht nur ein individuelles Erlebnis und die damit einhergehende emotionale Verbundenheit, sondern auch bestmögliche Qualität und Langlebigkeit des Produktes. Beispielsweise beinhaltet ein Besuch in einem Luxusrestaurant nicht nur gutes Essen, sondern auch ein einmaliges Erlebnis in passender Atmosphäre.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Vor allem jüngere Generationen achten immer mehr auf den Nachhaltigkeitsaspekt der Produkte und versuchen verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen zu treffen, die ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zeigen. Luxusunternehmen müssen nicht nur diesen Ansprüchen gerecht werden, sondern wollen die Chance der Produktion von qualitativ hochwertigen und gleichzeitig nachhaltigen Produkten nutzen.
Der erste Schritt ist es, sicherzustellen, dass keine Waldrodung auf den Produktionsflächen stattfindet. Die Problematik dabei ist die Beschaffung der entsprechenden Daten, denn die Lieferketten von Luxusunternehmen sind komplex. Ein breites Netzwerk an Zulieferern erschwert die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe.
EUDR relevante Produkte in der Luxusindustrie
Die Luxusindustrie umfasst mehrere Branchen, die mit ihren Produkten unter die EUDR fallen. Mit der Verwendung von Materialalternativen können hochqualitative, exklusive und nachhaltigere Luxusprodukte auf den Markt gebracht werden.
In der Modeindustrie wird vor allem das Folgeprodukt Leder verarbeitet, das in der Produktion von Handtaschen, Designerschuhen oder Gürteln sehr geläufig ist. Alternativ hierzu bietet sich die Herstellung von Leder aus Kork an, der nachhaltig und regional aus der Rinde der Korkeiche gewonnen werden kann. Auch Kautschuk kann in hochwertigen Designerschuhen verarbeitet sein und lässt sich beispielsweise durch Kreuzung der Guayule-Pflanze mit dem russischen Löwenzahn ersetzen. Der umweltfreundliche Dschungelkautschuk, der in indonesischen Tropenwäldern zwischen andere Bäume gepflanzt wird, dient ebenfalls als gute Alternative.
Die Lebensmittelindustrie muss ebenfalls die Entwaldungsfreiheit ihrer Lieferketten nachweisen: EUDR-relevante Rohstoffe finden sich zum Beispiel sowohl in Luxusrestaurants (Kaffee, Rind, Kakao, Palmöl, Soja) oder in der Schokoladenherstellung, als auch in Kaffee von Luxuskaffeemarken oder Soja in veganen oder vegetarischen Delikatessen.
Weniger offensichtlich ist auch Palmöl in der Luxusbranche zu finden. In der Kosmetikindustrie wird Palmöl bei der Herstellung von Handcremes oder Körpercremes verwendet.
Weitere EUDR-betroffene Produkte sind zum Beispiel Holzmöbel oder luxuriöse Accessoires aus der Möbel- und Einrichtungsbranche sowie Autoreifen und Innenausstattung der Luxusautomobilbranche aus Kautschuk oder Leder.
osapiens‘ Softwarelösung zur Unterstützung der EUDR-Konformität
Die EUDR stellt die Unternehmen vor Herausforderungen, die manuell kaum zu bewältigen sind. Eine Software, wie die osapiens Lösung unterstützt Unternehmen bei einer effizienten und rechtskonformen Umsetzung der Regulierung. Die Plattformlösung von osapiens, der osapiens HUB, bietet Unternehmen in der Umsetzung mehrere Vorteile. Auf der Plattform können sie verschiedene Regulierungen parallel umsetzen, um so Synergien zu schaffen, denn viele Daten sind für mehrere Vorgaben relevant. Außerdem bietet der osapiens HUB einen Überblick über die Ergebnisse ihrer Risikoanalysen entlang der Lieferkette auf einen Blick. Diese basiert auf der Erfassung von Lieferantendaten und nutzt KI-Methoden z. B. zur Bewertung des Entwaldungsrisikos. Bei der osapiens HUB for EUDR-Lösung werden außerdem Satellitenbilder verwendet, um festzustellen, ob ein Risiko besteht, dass das Gebiet entwaldet wurde.
Auf diese Weise werden Prozesse automatisiert und digitalisiert, sodass der Mehraufwand der Datenbeschaffung bei Luxusunternehmen weiter gefestigt werden kann.
Vorteile der osapiens-Lösung für die Luxusindustrie
osapiens bietet eine ganzheitliche Softwareplattform, die verschiedene Lösungen, wie den osapiens HUB for CSRD oder osapiens HUB for Due Diligence, für die Umsetzung der ESG-Gesetze umfasst. Die Daten, die z.B. für eine Risikoanalyse der EUDR-Lösung gesammelt wurden, können auch für die Lösung einer anderen Regulierung genutzt werden.
Weiterlesen
CSRD entschlüsselt: Ein Leitfaden zur nachhaltigen Unternehmensberichterstattung
Die CSRD und ihre Anforderungen: Ein Leitfaden zu ESRS und IROs